A-Richtpreis steigt auf 81 Rappen

17.11.2022

Der A-Richtpreis steigt auf den 1. Januar 2023 um 3 auf 81 Rappen pro Kilogramm. Der Vorstand der BO Milch hat diesen Richtpreis für die Periode vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2023 festgelegt. Die Erhöhung ist vor dem Hintergrund der seit der letzten Erhöhung von Mitte April bis in den Herbst 2022 weiter erfolgten Preisanstiegen auf dem internationalen Milchmarkt sowie der seit Dezember 2021 um 9 % höheren Kosten für Produktionsmittel beschlossen worden. Der Richtpreis von 81 Rp. gilt für Molkereimilch des A-Segments. Gleichzeitig hat der Vorstand zur Kenntnis genommen, dass der Richtpreis für das B-Segment seit Juli 2022 um mehr als 7 Rappen gesunken ist. Der B-Richtpreis hat einen grossen Einfluss auf die Milchpreise im liberalisierten Bereich des Schweizer Milchmarkts namentlich beim Exportkäse aus Molkereimilch. Der grosse Teil der Vorstandsmitglieder geht deshalb davon aus, dass die Preiserhöhung in diesem Marktbereich nicht oder nur teilweise umsetzbar ist. 

Ab dem 1. Januar 2023 werden anstelle von bisher 2,5 wieder 4,5 Rp. / kg für die nicht verkäste Milch in den Fonds Rohstoffverbilligung eingezogen. Dies führt dazu, dass für A-Milch im Molkereimilchsegment der ausbezahlte Gesamt-Milchpreis pro kg Milch am 1. Januar 2023 nicht 3 Rappen steigen wird. 

Der Vorstand hat im Weiteren einer Arbeitsgruppe den Auftrag gegeben, einen Lösungsvorschlag für Betriebe zu erarbeiten, denen es ab dem 1. Januar 2024 nicht möglich sein wird, nach den Richtlinien des Branchenstandards Nachhaltige Schweizer Milch (Grüner Teppich) zu produzieren, weil sie weder BTS noch RAUS erfüllen können. Die Vorgabe des Vorstands an die Arbeitsgruppe ist es, dass solche Betriebe eine gleichwertige Kompensation erfüllen müssen, um den Grünen Teppich zu erfüllen. 

Der Bund hat einen Entwurf für einen Massnahmenplan zur Klimastrategie Landwirtschaft und Ernährung erarbeitet. Der Massnahmenplan schlägt 43 Massnahmen in 8 Kategorien vor, um damit im Bereich Landwirtschaft und Ernährung einen Beitrag zur Verbesserung der Klimabilanz in der Schweiz zu erreichen. Der Vorstand hat diesen Plan diskutiert und folgendes festgestellt: Die allgemeine Stossrichtung im Bericht ist richtig, die Klimastrategie für die Landwirtschaft und Ernährung soll vom Konsum und nicht von der Produktion hergeleitet werden.

Die BO Milch wehrt sich aber dezidiert gegen diejenigen Massnahmenvorschläge, mit denen einzelne Bereiche der Landwirtschaftspolitik umgestellt werden sollen und damit das Gesamtziel einer nachhaltigen Landwirtschaft aus den Augen verloren wird. So ist es für die Milchwirtschaft keine Option, Tierwohlbeiträge in Flächenbeiträge für die Nahrungsmittelproduktion umzuwandeln, damit anstelle von tierischen Produkten mehr pflanzliche Produkte hergestellt werden. Die Veränderung muss über die Nachfrage kommen. Wenn wir die Tierproduktion in der Schweiz einseitig herunterfahren, importieren wir einfach mehr und exportieren die Emissionen.

Die BOM wird sich in der Vernehmlassung noch detailliert zum Massnahmenplan äussern. 

Medienmitteilung

Für Rückfragen: 
Peter Hegglin, Präsident BO Milch, 079 743 48 19 
Stefan Kohler, Geschäftsführer BO Milch, 031 381 71 11 / 078 828 18 58

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